Medical Freezing: Einfrieren von Eizellen oder Spermien vor einer keimzellschädigenden Therapie zum Fruchtbarkeitserhalt

Eine Krebsdiagnose ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Herausforderung – auch in Bezug auf einen möglichen Kinderwunsch in der Zukunft. Die medizinische Kryokonservierung von Keimzellen, das Einfrieren von Eizellen bei Frauen oder von Spermien bei Männern, eröffnet Ihnen die Chance, den Kinderwunsch nach einer belastenden Krebsbehandlung dennoch zu verwirklichen. Da Zeit in der Regel ein wichtiger Faktor bei der Krebstherapie ist, bieten wir Ihnen in der Kinderwunsch Praxisklinik Fleetinsel im Falle eines Medical Freezing Termine innerhalb von drei Tagen an.

Eierstockfunktion und keimzellschädigende Therapie

Eine keimzellschädigende Therapie wie Chemotherapie schädigt nicht nur Krebszellen, sondern kann auch die Eierstöcke beeinträchtigen. Das Ausmaß dieser Schädigung hängt vor allem von der Art der Therapie ab und wird darüber hinaus auch von der individuellen Eierstockreserve beeinflusst. Frauen mit einer großen Eierstockreserve vertragen eine keimzellschädigende Therapie besser als solche mit geringer Reservierung. Diese Therapie beschleunigt das Einsetzen der Wechseljahre, wodurch das Zeitfenster für eine Schwangerschaft vorzeitig schließt. Bei einer schweren Schädigung der Eierstöcke können die Wechseljahre sogar bereits während der Therapie beginnen, wobei das Risiko von verschiedenen Faktoren abhängt. Daher ist es sinnvoll, vor Beginn einer keimzellschädigenden Therapie präventive Maßnahmen zu ergreifen, wobei das effektivste Mittel zur Erhaltung der Fruchtbarkeit das Einfrieren von Eizellen ist.

Einfrieren von Eizellen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit

Um Eizellen vor einer keimzellschädigenden Therapie einzufrieren, stimulieren wir zunächst Ihre Eierstöcke mit der Gabe von Hormonen über einen Zeitraum von etwa 10 bis 14 Tagen, um möglichst viele Eibläschen heranreifen zu lassen. Dies erfordert mindestens zwei Wochen, bevor mit der keimzellschädigenden Therapie begonnen wird. Sobald ausreichend Eibläschen herangereift sind, erfolgt ein kurzer Eingriff, die sogenannte Follikelpunktion. Die dabei gewonnenen Eizellen werden dann in unserem IVF-Labor eingefroren. In der Kinderwunsch Praxisklinik Fleetinsel wenden wir hierfür die Vitrifizierung an, die besonders schonungsvolle Methode der Kryokonservierung. Die Eizellen werden in flüssigem Stickstoff gelagert und können zu einem späteren Zeitpunkt mittels In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Intrazytoplasmatischer Spermiuminjektion (ICSI) befruchtet und in die Gebärmutter transferiert werden. Die Wahrscheinlichkeit, später ein Kind auf diese Weise zu bekommen, steigt mit der Anzahl der eingefrorenen Eizellen.
Die Kosten für das Einfrieren von Eizellen vor einer keimzellschädigenden Therapie sowie die Lagerungskosten werden von den Krankenversicherungen vollständig übernommen. Das Dokument für die Kostenübernahme finden Sie hier: Link zum Download des Formulars.
Bitte bringen Sie außerdem den Fragebogen als Link für Download markiert zu Ihrem ersten Termin mit.

Hodenfunktion und keimzellschädigende Therapien

Auch bei Männern zerstört eine keimzellschädigende Therapie, wie zum Beispiel eine Chemotherapie, nicht nur Krebszellen, sondern auch den Hoden. Das Ausmaß dieser Schädigung hängt vor allem von der Art der Therapie ab und wird auch von individuellen Faktoren beeinflusst. Männer mit sehr guter Spermienqualität vertragen eine keimzellschädigende Therapie besser als solche mit möglicherweise bereits eingeschränkter Spermienqualität vor der Therapie.

Einfrieren von Spermien zur Erhaltung der Fruchtbarkeit

Grundsätzlich ist es sinnvoll, vor Beginn einer keimzellschädigenden Therapie Spermien zur Erhaltung der Fruchtbarkeit einfrieren zu lassen. Die Spermien werden kryokonserviert und können über viele Jahre hinweg aufbewahrt werden, um sie später im Rahmen einer IVF oder ICSI auftauen und für die Befruchtung der weiblichen Eizellen nutzen zu können.
Die Kosten für das Einfrieren von Spermien vor einer keimzellschädigenden Therapie sowie die Lagerungskosten werden von den Krankenversicherungen vollständig übernommen.
Das Dokument für die Kostenübernahme finden Sie hier: Link zum Download des Formulars. Bitte bringen Sie dieses Dokument zum ersten Termin mit, am besten in Absprache mit Ihrem betreuenden Onkologen.